NACHLESE 3

zum Brandenburgischen Kunstpreis 2015
in Kooperation mit der Märkischen Oderzeitung

DEN GLÜCKSFALL NUTZEN …

Wir geben gern zu: Dass eine regionale Tageszeitung einen Kunstpreis verleiht und in Kooperation mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg organisiert, ist bewundernswert und verdient mehr als nur Respekt. Denn es ist bestimmt ein gewaltiger Kraftakt – und das Jahr für Jahr. 2015 gab es für die Märkische Oderzeitung bereits die zwölfte Herausforderung dieser besonderen Art. Die nachhaltige Resonanz auf den Brandenburgischen Kunstpreis ist Beweis genug: Es lohnt sich wahrlich, ins Brandenburgische zu schauen. Kunst und Kultur vermittelt nicht nur unserer Region eine unverwechselbare Identität, sondern sie spiegelt Lebensqualität wider…

Und unumwunden ist festzustellen, dass auch wir mit unserer NACHLESE von diesem Glücksfall nun schon zum dritten Mal profitieren, die sicherlich von uns und der Gemeinde nicht ausschließlich mit Mut und Begeisterung zu realisieren wäre.

Kunst fördern, heißt hier im konkreten Fall, all jenen Frauen und Männern Mut zu machen, die diese Werke der Malerei, Grafik und Plastik schaffen. Am besten natürlich, indem ihre Arbeiten öffentlich gezeigt und auch zum Kauf angeboten werden. Kunst zu sammeln darf nicht nur etwas für Superreiche sein, die dieses Feld doch eher als gewinnbringende Investition betrachten, wenn man die schwindelerregenden Zahlen der Auktionsberichte verfolgt.

Dass wir in unserer Rathaus Galerie Hoppegarten räumlich Grenzen haben, konnte uns im August 2013 nicht davon abhalten, das NACHLESE-Projekt in Kooperation mit der Märkischen Oderzeitung zu starten. Eine noch so kreative Idee lässt sich nämlich nicht ohne verlässliche Partner realisieren, die Vertrauen haben.

Mittlerweile sind wir, was Ausstellungen angeht, erfahren genug. Und nicht zuletzt sorgt unser von der Sparkasse MOL gefördertes Internetportal www.rathaus-galerie-hoppegarten.de für jene öffentliche Aufmerksamkeit, die heute unverzichtbar ist, wenn etwas bewegt werden soll.

„Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen“, lautet ein Zitat des Zwölfton-Komponisten Arnold Schönberg, das wir im Katalog zum Brandenburgischen Kunstpreis 2015 gelesen haben. Das trifft nicht nur auf die Künstler zu, sondern gleichermaßen auf jene, die ihre Kunstwerke präsentieren.

Glauben Sie uns also: Die von der Gemeinde geförderte Rathaus Galerie Hoppegarten ist keineswegs nur für uns ein unglaublich ermutigender Ort. Das ist der Hauptgrund, warum wir diese ehrenamtliche Arbeit übernehmen!
Unsere Besucher sind im Alltag vor allem die Einwohner der Gemeinde, die hier u.a. mal eben ihren Hund anmelden, den Nachwuchs registrieren lassen oder einen Pass beantragen. Mancher wird aber bei seinem notwendigen Behördengang so vielleicht sogar zum ersten Mal rein zufällig mit bildender Kunst konfrontiert, die sich ihm geradezu aufdrängt. Wegschauen ist unmöglich!

Gut, dass auch beim dritten NACHLESE-Jahrgang das sinnliche Angebot der eingeladenen 13 Frauen und Männer reizvoll ist. Vielleicht ist Angelika Bunkes Bronze „Optimist“ dafür eine Metapher. Wir signalisieren jedenfalls langen Atem und emotionale Kraft, um diesen Versuch fortzusetzen und unverwechselbare Einblicke in das künstlerische Schaffen im Land Brandenburg zu geben.

Freude kommt schließlich bei uns und hoffentlich auch bei den eingeladenen Künstlern auf, die im Übrigen alle sofort zugesagt haben, dass einige Aussteller der beiden zurück liegenden NACHLESEN sich bei ihrer erneuten Beteiligung am Brandenburgischen Kunstpreis über die Nominierung für die Ausstellung in Neuhardenberg freuen konnten. So wie beispielsweise Rolf Hentrich, der 2014 sogar mit dem Preis für Grafik ausgezeichnet wurde. Johanna Görke-Cassirer, Carola Kirsch und Maria Sibylla Ponizil, die an der NACHLESE 2 teilgenommen hatten, waren in diesem Jahr im Kavaliershaus Ost vertreten.

Und nicht zuletzt erfüllt es uns deshalb als ehrenamtliche Organisatoren mit gewissem Stolz, dass von unseren Ausstellern immer wieder betont wird, dass sie sich gut von den Machern der Rathaus Galerie Hoppegarten betreut fühlen. Vertrauen ist eben doch der Anfang von allem…

Freuen wir uns also gemeinsam auf eine gute NACHLESE 2015, denn vielleicht ist es wirklich so, wie Pablo Picasso es einst formuliert hat: „Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet!“

Dr. Gabriele und Raymund Stolze
Hoppegarten, im Oktober 2015

Folgende Künstler sind dieses Mal dabei:
Bruno F.Apitz
Dana Bennewitz
Angelika Bunke
Monika Funke Stern
Doris Hartwig
Peter Heyn
Alexander Höfs-Schulz
Christine Jaschek
Holger Lippmann
Marco Oelker
Detlef Renner von Seherr
Silke Schmidt
Dr. Gabriele Stolze