Ohser, Erich [e.o.plauen]

Kurt Erich Ohser wurde im vogtländischen Untergettengrün, nahe der deutschböhmischen Grenze, am 18. März 1903 geboren | 1909 Umzug der Familie in die Vogtlandmetropole Plauen | 1917 – 1920 Ausbildung als Schlosser | 1921 – 1927 Studium an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig | frühe Arbeitsjahre, u.a. 1922 Mitarbeit an Feuilletons seines Freundes Erich Knauf bei der »Volkszeitung für das Vogtland« | 1923 freischaffender Illustrator von Büchern, u.a. Gedichtbänden von Erich Kästner | 1927 Arbeit als Pressezeichner in Berlin | 1929 Karikaturist für den sozialdemokratischen »Vorwärts« | ab 1931 Entstehung von politischen Satiren für die »Neue Revue« | ab 1933/34 Arbeit als Karikaturist im Berliner »Acht-Uhr-Abendblatt« | 1928 – 1930 (Studien-, Arbeits-)Reisen nach Litauen, Paris, Sowjet-Russland | 1934 Bewerbung und Gewinn einer Ausschreibung des »Ullstein Verlages« für die »Berliner Illustrirte Zeitung« (BIZ), für die er erst unter Verwendung des Künstlernamens e.o.plauen zeichnen darf | am 13.12.1934 wird in der BIZ die erste »Vater und Sohn«-Bildergeschichte »Der schlechte Hausaufsatz« veröffentlicht, die letzte »Abschied« erscheint 1937 in der Nummer 49 | drei Sammelbände als Beispiele für die Vermarktung der »Vater und Sohn«-Bildergeschichten erscheinen 1935 (gelb), 1936 (rot) und 1938 (blau) | zunehmende Vereinnahmungen durch das NS-Regime, beispielsweise 1935 und 1936 für das Winterhilfswerk, Mai 1940 Karikaturist für die NS-Wochenschrift »Das Reich« | 1943 Zerstörung von Künstlerwohnung und Atelier in Berlin durch Fliegerbomben, Umzug mit seinem Freund Erich Knauf nach Berlin-Kaulsdorf | 28. März 1944 Verhaftung aufgrund von Denunzierungen durch Nachbarn, Vorwurf der Wehrkraftzersetzung | 5. / 6. April 1944 Freitod Ohsers in der Untersuchungshaftanstalt Berlin Alt-Moabit, Erich Knauf wurde ebenfalls am 28. März 1944 wegen »defätistischer Äußerungen im Luftschutzkeller« zum Tode verurteilt und am 2. Mai 1944 im Zuchthaus Brandenburg/Havel enthauptet | 1968 Überführung der Urne Ohsers in das Familiengrab auf dem Plauener Hauptfriedhof | 3. Oktober 1993 Gründung der e.o.plauen-Gesellschaft e.V. und der Galerie e.o.plauen | 2004 entsteht die Erich Ohser – e.o.plauen Stiftung

Quelle: Katalog Wir feiern – 90 Jahre »Vater und Sohn«, Herausgeberin Erich Ohser – e.o.plauen Stiftung im Erich-Ohser Haus, Kurzbiografie, S. 237 – 240, erschienen 2024

Porträt Erich Ohser (1920er Jahre) Foto © e.o.plauen Gesellschaft e.V.
Porträt Erich Ohser (1920er Jahre) Foto © e.o.plauen Gesellschaft e.V.
e.o.plauen Sommertag, 1954 erstmals veröffentlicht
e.o.plauen Sommertag, 1954 erstmals veröffentlicht

»Ich bin als Sohn geboren und
habe mich im Lauf der Jahre
zum Vater emporgearbeitet – habe
sozusagen von der Pike auf gedient.«

Erich Ohser (1903 — 1944)