Dr.Helmut Kunze – Ton – Skulpturen – Creativkunst
Ausprobieren steht im Vordergrund – Text des Künstlers Dr.Helmut Kunze
Mehrfacher Schulwechsel: „Die Klasse wird zu groß, du schaffst es am ehesten“, weckte früh das Bedürfnis, stete Wechsel zu nutzen. Die Ausbildung als Werkzeugmacher mit Abitur bereitete zielgerichtet einen Lehrer für Physik und Mathematik vor.
Mit der Promotion – auch hier wieder ein richtungsweisender Hinweis in der Urkunde – durfte ich mehrere Jahre in Afrika Physiklehrer ausbilden. Der klassisch aufbereitete Lehrstoff musste an die örtlichen Bedingungen angepasst werden. „Ein Stein, ein Berg, eine Rolle und ein Seil reichen erst einmal aus.“
Wenn der Lehrer dann sein Fahrrad mit dem Seil kombinierte, war die Mechanik fast geschafft. Improvisation, genaue Beobachtung, Erfahrungen der Umgebung und der gelassene Umgang mit Menschen waren bestimmend. Nutzen brachte dies in die späteren technischen Vertriebstätigkeiten und bei Managementfunktionen. Die knappe Freizeit gehörte schon immer der Beschäftigung mit Holz als Werkstoff und Bildhauermaterial.
Dass ich während des Studiums 1973 im Kabarett „Der Rotstift“ auftrat und die Texte dazu schrieb, kann man als erste ernsthafte Begegnung mit der Kunst betrachten. Eine Vorstellung vor der allseits beliebten Volksbildungsministerin beendete die hoffnungsvolle Karriere. Aus dem Gespräch ist mit noch der Satz „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ in Erinnerung. Dabei hatte ich nur die fehlenden Buchstaben der Dresdner Leuchtreklame in einem Sketch verarbeitet und einen über Handwerker geschrieben. Na gut, dann eben doch kein Talent. Wichtiger war, dass ich meine Frau hier als Mitspielerin kennen lernte.