»EINBLICKE« — Hoppegartner Künstler*innen stellen aus

MALEREI — GRAFIK — PLASTIK — FOTOGRAFIE

VOM WERT DES KÜNSTLERISCHEN REICHTUMS EINER GEMEINDE …

Dass unsere Gemeinde finanziell reich ist, steht wohl außer Frage. Gute 23 Millionen Euro sollen es sein, so hört man, liegen auf der hohen Kante, seit einem guten Jahr haben wir für die Kinder eine nagelneue Grundschule. Es gibt auch weitere Pläne und Wünsche, was das Bauen in Hoppegarten angeht…

Aber einmal ehrlich gefragt: Ist das alles, was die Lebensqualität eines Ort wirklich anziehend macht, der für seine Bewohner sicherlich auch Heimat ist? Welche Rolle spielen beispielsweise kulturelle Events und in diesem Zusammenhang die bildende Künstler*innen von Hoppegarten, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in der Gemeinde haben?

Um darüber gemeinsam öffentlich nachzudenken und im besten Fall sogar einen konstruktive Diskussion anzustoßen, sind für die inzwischen 35.Ausstellung der Rathaus Galerie ausschließlich die uns bekannten einheimischen künstlerisch Tätigen eingeladen, und es wurde bewusst für ihren »Auftritt« das Motto »EINBLICKE« gewählt.

Die Resonanz ist jedenfalls schon einmal erfreulich. Immerhin haben uns insgesamt 17 von ihnen fest zugesagt. Und es gibt eine echte Überraschung. Mit der Grundschullehrerin Julia Durner, die mit ihrer Familie bereits vier Jahre im Ortsteil Hönow lebt, wird eine für uns bisher »Unbekannte« spontan dabei sein. Bei der ersten Kontaktaufnahme wollte sie eigentlich nur wissen, was denn die Bedingungen sind, um im neuen Kunstschaufenster in der Brandenburgischen Straße zwischen Ortsteilzentrum und Gemeindebibliothek eine eigene Arbeit zu zeigen. Und natürlich haben wir sie eingeladen!

An dieser Stelle ist unbedingt zu erwähnen, dass in den zurückliegenden acht Jahren immer wieder die einheimischen Maler, Grafiker, Fotografen und Bildhauer auch ihre Chance erhalten haben, sich keineswegs nur in der Rathaus Galerie einem Kunst interessierten Publikum zu präsentieren. Das belegen die nachfolgenden Fakten hinreichend. So ist von Anfang an die Ausstellung zum Jahresauftakt stets Künstler*innen der Region vorbehalten gewesen – und das wird selbstverständlich auch in Zukunft so bleiben! Bei einem Blick zurück sind es chronologisch Manfred Rother (2013), Helmut Kunze (2014), Anne und Achim Felz (2015), Angelika Bunke (2017), Peter Cange (2017), Edgar Nemschok (2018), Thomas Lünser (2019) sowie Kurt Mühlenhaupt (2020) gewesen. Begonnen hat alles im Dezember 2012 mit »LOKALKOLORIT« von Gabriele Stolze, die seitdem ehrenamtliche Leiterin der von der Gemeinde und der Sparkasse Märkisch-Oderland finanziell geförderten Galerie im Rathaus-Foyer ist.

In der Vergangenheit sind auch weitere Möglichkeiten angeboten worden. So erschien 2015 der Kalender »Hoppegartener Ansichten« als Gemeinschaftswerk, es gab 2016 sowie 2017 zwei Dauerausstellungen im Gemeindesaal und seinem Foyer, bei der NACHLESE zum Brandenburgischen Kunstpreis waren von den EINBLICKE-Ausstellern Marco Oelker, Manfred Rother, Gabriele Stolze und Jürgen Wagner dabei.

Schließlich ist schon auf das »Kunstschaufenster« verwiesen worden. In der kleinsten Galerie vom Landkreis Märkisch-Oderland sind seit der Premiere am 27. April 2017 inzwischen 29 Werke der Malerei, Grafik, Fotografie und Karikatur gezeigt worden, die danach jeweils ihre zweite Chance als »Bild des Monats« im Neuenhagener Brillenstudio Kettler bekommen.

Und doch ist der Anspruch dieses EINBLICKE-Projektes etwas ganz Neues, denn endlich gibt es die erste gemeinsame Ausstellung von allen uns bekannten Hoppegartener Künstler*innen. Vielleicht spiegelt das Coverbild des Plakates dieses Anliegen unverwechselbar wider. Es ist Manfred Großmanns Plastik »Drei Damen im Gespräch«. Sie könnte sich gewissermaßen als doppelte Herausforderung für die Teilnehmer*innen erweisen. Wenn es ideal läuft, dann versuchen sie nämlich untereinander in Kontakt zu kommen. Das könnte sich auch in einem gemeinsamen »Offenen Atelier« oder sogar in einem Kunstmarkt niederschlagen.

Mindestens ebenso wichtig dürfte es aber sein, wenn es für sie den direkten Dialog mit den Besuchern bei möglichen Kunstgesprächen vor Ort geben würde. Das wäre dann fraglos für beide Seiten ein echter Gewinn, den künstlerischen Reichtum der Gemeinde gemeinsam für den Alltag zu entdecken. So gesehen haben diese EINBLICKE also ganz sicher das Potenzial für weitere KUNST-AUSBLICKE …

Dr. Gabriele und Raymund Stolze
Hoppegarten, im März 2021

Online kann die Ausstellung unter folgendem Link angeschaut werden.
https://ausstellungen.pro-hoppegarten.de/

Für persönliche Führungen wenden Sie sich bitte per Mail an raymund.stolze@gruppe-mach-art.de